Das Kaninchen und die Relevanz der Fütterung

Kaninchen sind mit ihrem speziellen Verdauungssystem sehr gut in der Lage geringverdauliche pflanzliche Futtermittel zur Erhaltung und für die Leistung zu verwerten. Über die Fermentation im Blinddarm, der etwa 49 % des Gesamtvolumens im Verdauungstrakt ausmacht, werden Futtermittel mit relativ niedriger Nährstoffkonzentration und hohen Rohfaseranteilen energetisch genutzt.

Die beiden wichtigsten Kriterien der Rationsgestaltung sind ein Mindestgehalt an diätetisch hochwertigen Strukturkohlenhydraten (Faserfraktionen) und

die Begrenzung des Gehaltes an leicht löslichen Kohlenhydraten, vor allem Stärke.

Auch der Mindestgehalt an Lignocellulose (ADF) und Lignin (ADL) sollte bei der Rationsgestaltung beachtet werden. Ebenso ist die richtige Menge an verdaulicher Faser entscheidend. Eine genaue Berechnung des Verhältnisses erstellt Ihr Garant Fütterungsberater.

Jungtiere stellen ganz spezielle Anforderungen an die Fütterung. Ab der 3. Lebenswoche beginnen die Jungtiere mit der Aufnahme von festem Futter. Nach dem Absetzen von der Muttermilch ist es wichtig keinen abrupten Futterwechsel durchzuführen. Falls Grünfutter angeboten wird, darf es weder nass noch warm sein, da dies zu Blähungen führen kann.

Gesunde, vitale Jungkaninchen haben ein glänzendes Haarkleid. Hier ist besonders auf Veränderungen zu achten, denn dies deutet oft auf einen Vitamin- oder Mineralstoffmangel hin.

Gesunde Kaninchen sind die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Kaninchenzucht. Ein ausgewogener Menüplan und das richtige Futter sind ausschlaggebend für Vitalität und Fruchtbarkeit Auch wird damit die Entwicklung von gesunden, frohwüchsigen Jungtieren sichergestellt.

Tragende Häsinnen sollten ausreichend mit leicht verdaulichen Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen versorgt werden. Dabei ist zu beachten, dass die Tiere nicht verfetten. In der Säugeperiode ist es besonders wichtig, dass die eingesetzten Futtermittel eine hohe Energiekonzentration haben, schmackhaft und abwechslungsreich sind.

Das Zuchtziel bei Rassekaninchen ist vor allem das Fell bzw. eine optimale Fellblüte.

Die Haare bestehen überwiegend aus Eiweiß, in den Haaren befinden sich hohe Mengen an Aminosäuren, Methionin und Cystin. Bei Fellverlust, der sich zweimal im Jahr vollzieht, müssen die essentiellen Aminosäuren über die Fütterung wieder zugeführt werden.