Hygienische Qualität von Tränkewasser
Tipps aus der Praxis!
Gerade in der warmen Jahreszeit benötigen Hochleistungstiere sowohl im Stall als auch auf der Weide Tränkestellen mit hohem Durchfluss und guter Wasserqualität.
Allgemein gilt: Zu geringe Wasseraufnahme, sei es aus Mangel (Tränker- bzw. Nippelkontrolle!) oder unzureichender Qualität, führt zu reduzierter Futteraufnahme und abnehmender Leistung.
Das wichtigste Futtermittel: sauberes Wasser in der Tränke
Am wichtigsten ist, dass Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt wird.
Während ein Küken ca. 40 ml Wasser am Tag benötigt, braucht eine Zuchtsau bis zu 40 Liter und eine Milchkuh in Laktation bis zu 200 Liter pro Tag, um ausreichend versorgt zu sein. Ein erhöhter Wasserverbrauch kann ein Anzeichen für einen erhöhten Krankheitsdruck sein, wobei der Wasserbedarf natürlich auch bei hohen Umgebungstemperaturen ansteigt.
Wasser muss gut schmecken ...
Jeder Betriebsleiter muss wissen, welche Wasserqualität er seinen Tieren vorsetzt. Ziel muss sein, dass das Tränkewasser den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht. Während dies bei Ortswasser garantiert wird, sollte das Wasser von betriebseigenen Brunnen regelmäßig untersucht werden, um Tiergesundheit und hohe Leistungen sicherzustellen. Ein hoher Eisen- und /oder Mangangehalt beeinträchtigt den Geschmack und dies führt in weiterer Folge zu einer verminderten Futteraufnahme und somit zu Leistungseinbußen.
... und sauber sein
Auch der Keimgehalt spielt eine wichtige Rolle. Keime können im Brunnen, auf jeden Fall aber im sogenannten „Biofilm“ vorhanden sein.
Dieser Biofilm bildet sich im Laufe der Zeit in jeder Wasserleitung. Er besteht aus organischem Material (zum Beispiel Algen oder Bakterien) und Mikroorganismen (Keimen). Enthält das Wasser viel Eisen, Kalk oder Mangan, wird der Aufbau des Biofilms gefördert.
Die kontinuierlich aus dem Biofilm in das Tränkewasser abgegebenen Mikroorganismen, wie beispielsweise E. coli-Keime, werden von den Tieren in hoher Konzentration aufgenommen. Die Höhe der Konzentration steigt mit der Standzeit, der Temperatur des Wassers und der im Wasser befindlichen Bestandteile. Dauernde Keimbelastung führt zu verminderter Futteraufnahme sowie zu Leistungsminderungen, die bis zu Ausfällen führen können. Aus diesem Grund müssen Tränkewasserleitungen und Vorlaufbehälter regelmäßig gereinigt werden.
Unabhängig, ob Orts- oder Brunnenwasser, die durchschnittliche Keimzahl ist am Ende der Leitung immer um ein Vielfaches höher als am Wasserzulauf.
Die Reinigung der Wasserleitung ist eine wirksame Maßnahme, um Abhilfe zu schaffen. Hier schlummert in vielen Betrieben großes Potential, das es im Sinne einer wirtschaftlichen Betriebsführung zu nutzen gilt.
Oft werden Säuren wie Ameisen-, Propion- oder Zitronensäure zur Reinigung und Desinfektion von Leitungen eingesetzt. Sie verfügen allerdings über Wirkungslücken und bauen den Biofilm nicht ab. Peroxide sind weltweit in der Trinkwasserversorgung verboten und dürfen nur zur Grundreinigung zwischen zwei Durchgängen eingesetzt werden. Chlorbleichlauge (Chlortabletten), eingesetzt zur Dauerentkeimung, weisen Wirkungslücken auf, beeinträchtigen oft Geruch und Schmackhaftigkeit und weisen Probleme mit Resistenzbildung auf.
Eine bewährte Kombination zur Reinigung und Desinfektion von Wasserleitungen sind der Kaltreiniger DESINTEC® AH-tec und das ebenfalls in der Praxis weit verbreitete und bewährte Konzept DESINTEC® Chlordioxid (ClO2). Nach einer entsprechenden Einwirkzeit des Reinigers DESINTEC® AH-tec werden die Leitungen gut gespült und der gelöste Biofilm dabei ausgewaschen. Im Anschluss wird die Desinfektion der Leitungen mit ClO2 durchgeführt. Es wird in sehr geringen Mengen (100-200ml/ 1000 Liter Wasser) über eine Dosiereinheit in die Wasserleitung eingebracht und stellt ein wirkungsvolles und sehr kostengünstiges Verfahren dar. ClO2 ist gemäß der österreichischen Trinkwasserverordnung zugelassen, Biofilme in Leitungen werden zuverlässig abgebaut und deren Neubildung vermieden.
Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.
Aktualisiert am 29. Juni 2023